VLS-Lohnumfrage 2018
Umfrage des VLS über die Löhne der öffentlichen Liegenschaftenverwaltung
Besonders in den vergangenen 10-15 Jahren hat die Professionalisierung der kommunalen Liegenschaftenverwaltung deutlich zugenommen. Dies hat verschiedene Gründe:
Einführung der Submissionsverordnungen
Einerseits hat die Behördentätigkeit auf der operativen Ebene stetig abgenommen, denn die Privatwirtschaft stellt Mitarbeiter nicht zuletzt wegen der Einführung der Kantonalen Submissionsverordnungen nicht mehr gerne für Behördentätigkeiten frei, denn freihändige Verfahren (Vergabe von Aufträgen ohne Konkurrenz) sind heute nur noch begrenzt möglich.
Abschaffung des Beamtenstatus
Andererseits ist seit der Abschaffung des Beamtenstatus die Fluktuation in der öffentlichen Verwaltung angestiegen. Beides führte dazu, dass viel fachspezifisches Knowhow verloren ging, zumindest dort, wo dieses nicht in Papier- oder in digitaler Form gespeichert wurde. Dies ist erfahrungsgemäss nicht nur bei kleinen Gemeinden der Fall.
Konstanz in Behörden und Verwaltungen
Die aus obigen Gründen früher oft noch in hohem Masse vorhandene Konstanz in den Behörden und Verwaltungen findet sich heute in den Gemeinden und Städten leider nur noch selten. Um so wichtiger ist deshalb, Mitarbeiter möglichst lange in der öffentlichen Verwaltung zu halten. Eine wichtige Komponente hierfür ist natürlich eine angemessene Entlöhnung.
Gründe für unterschiedliche Löhne
Die Löhne der öffentlichen Liegenschaftenverwaltung weisen jedoch grosse Unterschiede auf. Zum einen sind diese begründet durch die unterschiedlichen Funktionen der Mitarbeiter zum anderen durch die Anforderungen, die an solche Stellen gestellt werden. Letzteres erfordert in der Regel auch eine längere Ausbildungsdauer. Aber auch regional sind Unterschiede festzustellen.
Kantonale Besoldungsverordnungen
Beider vom VLS durchgeführten Lohnerhebung haben rund 70% aller Teilnehmer angegeben, dass sie nach der kantonalen Besoldungsverordnung entlöhnt werden. Aufgrund der Resultate der Auswertung stellt sich jedoch die Frage, ob diese Mitarbeiter tatsächlich dementsprechend entlohnt werden rsp. richtig eingestuft worden sind. Wenn dies nämlich tatsächlich der Fall wäre, würden bei der differenzierten Auswertung (nach Funktion, Dienstalter, Bildung etc.) keine so grossen Unterschiede mehr bestehen, auch wenn die Besoldungsverordnungen einen gewissen Spielraum in der Einstufung zulassen.
Stufenanstieg und Teuerungsausgleich
Mit der Abschaffung des Beamtenstatus erfolgte auch die Abschaffung des automatischen Stufenanstiegs und Teuerungsausgleichs. Dies wirkte sich offensichtlich deutlich auf die Entwicklung der Löhne aus. Die Trendlinie in der entsprechenden Grafik hat eine Steigung von praktisch 0°. Es scheint sich also abzuzeichnen, dass die Löhne der Angestellten kommunaler Liegenschaftenverwaltungen mit fortschreitendem Dienstalter nicht automatisch erhöht werden. Dies könnte denn auch ein wichtiger Grund für die oben erwähnte Fluktuation in der öffentlichen Verwaltung sein.
Ziel der Umfrage
Mit der im Herbst letzten Jahres durchgeführten Umfrage möchten wir die Löhne der öffentlichen Verwaltung im Bereich Liegenschaften ermitteln, um eine Lohntransparenz für die besagte Branche zu schaffen. Mit über 200 Teilnehmern aus der deutschsprachigen Schweiz ist die Umfrage breit abgestützt und kann durchaus als repräsentativ bezeichnet werden. Die Resultate sollen sowohl den Mitarbeitern der öffentlichen Verwaltung zur Einschätzung ihres eigenen Lohnes als auch den vorgesetzten Stellen oder den Behörden zur Festlegung der Löhne ihrer Mitarbeiter dienen.
Detaillierte Auswertung
Ein Bericht zur Lohnumfrage mit einer detaillierten Auswertung kann im VLS-Shop zum Preis von CHF 50.- bezogen werden. Mitglieder erhalten einen Rabatt von 25%.